Ausbildung zum Rettungsassistent / Rettungsassistentin

Mit lärmenden Sirenen und blitzendem Blaulicht eilt der Rettungswagen seinem nächsten Einsatz entgegen – an Bord befinden sich Rettungsassistenten und Rettungssanitäter. Diese ausgebildeten Fachkräfte sind Spezialisten in der Lebensrettung. Das Leben des Rettungsassistenten ist anstrengend, aber immer sehr aufregend. Als Erste am Einsatzort sind sie für die Erstversorgung verantwortlich, bis der Notarzt eintrifft. Nach der Erstversorgung übernimmt der Rettungsassistent den Transport des Verletzten zur Klinik.

Die Ausbildung

Obwohl die Bezeichnung anderes vermuten lässt, stellt die Berufsausbildung zum Rettungsassistenten die höchste nichtärztliche Qualifikationsstufe im Rettungsdienst dar. Da der Beruf ein hohes Maß an Selbstständigkeit mit sich bringt, müssen Bewerber für diesen spannenden Job das 18. Lebensjahr vollendet haben, mindestens im Besitz von einem Hauptschulabschluss sein, sowie über die körperliche und geistige Eignung verfügen. Ist kein Schulabschluss vorzuweisen, kann dies mit einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung ausgeglichen werden. Zu guter Letzt wird noch ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag benötigt. Je nach Ausbildungsstelle kann im Rahmen der Ausbildung auch der Führerschein der Klasse C1 erworben werden. Zum 01.01.2014 ersetzte die Ausbildung zum Notfallsanitäter die bisherige Ausbildung zum Rettungssanitäter. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und ist in weiterem Umfang an andere Gesundheitsberufe angelehnt. Im Gegensatz zur Ausbildung zum Rettungsassistenten erfolgt die Vergütung der gesamten Ausbildungszeit.
Die Ausübung des Berufs stellt hohe körperliche Anforderungen an den Rettungsassistenten. Daher ist es wichtig, dass der Auszubildende topfit ist. Dies kann mit einem ärztlichen Attest belegt werden. Während der Ausbildung sind neben der Teamfähigkeit und Belastbarkeit auch starke Nerven gefragt.

Notfallsanitäter verbringen das erste Jahr sehr viel Zeit mit ihren Lehrbüchern (Bild: (c) Stockexpert.com)

Notfallsanitäter verbringen das erste Jahr sehr viel Zeit mit ihren Lehrbüchern (Bild: (c) Stockexpert.com)

Der angehende Rettungsassistent verbringt das erste Ausbildungsjahr auf der Schulbank. Während dieser Zeit erhält er keine Vergütung. Hier wird dem Auszubildenden das Wissen in der Theorie und Praxis vermittelt. Außerdem gilt es, innerhalb des ersten halben Jahres ein 3-wöchiges Praktikum zu absolvieren. Das erste Jahr endet mit einer Abschlussprüfung. Die Prüfungen bestehen aus einem schriftlichen, mündlichen und einem praktischen Teil. Das Bestehen der Prüfung ist die Voraussetzung, um die Zulassung zu einem einjährigem Praktikum an einer Lehrrettungswache zu erhalten. Das Praktikum dient zur Erlangung organisatorischer Kenntnisse und zur Sicherung des bereits vorhandenen theoretischen und praktischen Wissens. Die praktische Tätigkeit auf der Lehrwache umfasst 1.600 Stunden. Wird sie in Vollzeit durchgeführt, dauert das 12 Monate. Der angehende Rettungsassistent wird während dieser Zeit überwiegend als Praktikant in der Notfallrettung eingesetzt. Am Ende des Praktikums erfolgt nach Vorlage eines vollständigen Berichtshefts zusammen mit dem Lehr-Rettungsassistenten, dem Praktikanten und einem von der zuständigen Behörde beauftragten Arzt ein Abschlussgespräch.

Die Aufgaben eines Rettungsassistenten

Der ausgebildete Rettungssanitäter übernimmt im Alltag verschiedene Aufgaben und deckt auch unterschiedliche Einsatzbereiche ab. Die Aufgaben umfassen die Notfallversorgung von Patienten bis zum Eintreffen des Notarztes, die Assistenz bei ärztlichen Maßnahmen sowie eine eigenverantwortliche Durchführung von Einsätzen ohne Notarzt. Auch der fachgerechte Krankentransport gehört zu den seinen Aufgaben. Bei Notfalleinsätzen ist es wichtig, auch bei aller Hektik jederzeit die Ruhe zu bewahren und konzentriert zu bleiben. Der Rettungsassistent braucht ein Händchen für den Umgang mit Menschen. Denn oft genug gilt es neben der Versorgung der Unfallopfer auch die Beteiligten und Angehörigen zu beruhigen. Gleichzeitig ist die Bereitschaft, auch zu außergewöhnlichen Zeiten, z. B. Nachts, an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten, eine wichtige Voraussetzung für diesen spannenden und immer abwechslungsreichen Beruf.
Nach der Ausbildung

Die klassische Ausbildung zum Rettungsassistent dauert mit Ausnahme von Insellösungen in der Regel zwei Jahre. Nach der Ausbildung stehen dem Assistenten zahlreiche Türen offen und er/sie kann zum Beispiel bei Krankentransport- und Rettungsdiensten oder bei Blutspendediensten der städtischen Feuerwehren oder Katastrophenhilfswerken unterkommen. Auch eine kommunal organisierte Rettungswache kommt für den Rettungsassistenten als Arbeitsplatz in Frage.

Um die erworbenen Kenntnisse immer auf dem neuesten Stand zu halten, sind regelmäßige Fortbildungsmaßen notwendig. Ein Schritt die Karriereleiter hinauf ist die Weiterbildung zum Lehrrettungsassistenten. Diese Fachkraft ist für die Ausbildung des Nachwuchses verantwortlich.

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