Ausbildung zum medizinischen Fachangestellten

Als medizinische Fachangestellte hat man oftmals mehr als nur eine Aufgabe. Insgesamt fusionieren bei diesem Berufsbild drei Berufsgruppen, denn die medizinische Fachangestellte muss die Aufgaben einer Sekretärin, einer Krankenschwester und die Ansprüche an eine Verwaltungsangestellten meistern können.

Eine gute medizinische Fachangestellte ist als erste in der Praxis und plant/organisiert den gesamten Tag, koordiniert Termine und greift den Ärzten vor, während und nach Operationen und Behandlungen sowie Therapien unter die Arme. Neben der offiziellen Berufsbezeichnung werden medizinische Fachangestellte daher auch manchmal als „Arzthelferinnen“ betitelt. Wer die Ausbildung zu einer medizinischen Fachangestellten angeht, sollte sich also darüber im Klaren sein, dass die Arbeitsorte häufig stark variieren können und man an der Rezeption genauso eingesetzt werden könnte, wie auch im Labor oder im eigentlichen Raum der Behandlung. Zu den ersten Dingen die man als Auszubildende lernt, gehören unter anderem Schulungen, auf denen man lernt elektronische Daten zu erfassen, wie man also mit den gängigsten Programm umzugehen hat und natürlich wie Patienten zu empfangen und zu beraten sind.

Bild: Stockexpert.com

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Meistens nimmt nicht der Arzt selbst Blut bei den Patienten ab, erstellt Röntgenaufnahmen oder kümmert sich um den Gipsverband – dies sind alles Kernkompetenzen der medizinischen Fachkraft. Sehr wichtig ist also der soziale Faktor: Wenn man von vornherein ein gemütlicher und ruhiger Mensch ist, der Empathie aufweisen kann und nebenher auch keine Angst vor Spritzen hat, so ist man gut für die Ausbildung als medizinische Fachangestellte geeignet.

Schließlich haben viele Kinder oder Menschen mit Phobien erhebliche Angst vor der Blutabnahme oder allgemein vor Spritzen: Diese gilt es mit einem geschickten Smalltalk von der eigentlichen Blutabnahme abzulenken. Dies verlangt ein wenig Freundlichkeit und Hingabe bei der Arbeit. Bereits zu Beginn der Ausbildung als medizinische Fachangestellte, wird zunächst der Umgang mit den individuellen EDV-Programmen geübt. So sollte man nach einigen Tagen bereits in der Lage sein, mit diesen Programmen Termine zu erfassen, Patienten einzutragen und den Tagesablauf zu strukturieren.

Selbst Azubis ohne jegliche Computerkenntnisse können den simplen Instruktionen des Programms folgen, denn diese wurden speziell für den einfachen Gebrauch konzipiert. Zu den weiteren Aufgaben einer medizinischen Fachangestellten gehören unter Anderem auch die Nachbestellung von Gebrauchsgütern wie Scheren, Briefmarken, Pflastern und allgemein allen Hilfsmitteln und Utensilien die am Arbeitsort eingesetzt werden. Sollte ein Patient sehr schwer verletzt worden sein, sodass er unabdingbar krank wird und regelmäßig in die Praxis kommt oder gar an einer chronischen Krankheit leidet, so ist es wichtig, einen Bezug zum Patienten aufzubauen, damit dieser sich in der Einrichtung/Praxis stets wohl fühlt. Dies trägt zu seiner eigenen Genesung bei. Wenn ein neuer Patient in die Praxis kommt, um sich untersuchen zu lassen, so wird die Voruntersuchung ebenfalls meist von einer medizinischen Fachangestellten durchgeführt und die Ergebnisse anschließend dem Doktor übermittelt. Zu den gängigsten Praktiken gehören zum Beispiel die Messung des normalen Pulses/Blutdrucks, die Überprüfung von Lungen- sowie der Herzfunktion und die Dokumentation von Blutproben. Neben den gängigen Tätigkeiten werden, zum Beispiel in Zahnarztpraxen, häufig auch Operationen durchgeführt (zum Beispiel das Entfernen eines Weisheitszahnes). Eine weitere Aufgabe die es in der Ausbildung zu verinnerlichen gilt, ist die Hygiene. So sollte zum Beispiel das OP-Besteck stets desinfiziert werden und bestimmtes Werkzeug sogar komplett sterilisiert.

Wer also gerne für andere da ist und schon immer ein guter Samariter, bzw. Helfer war, dem ist der Beruf als medizinische Fachangestellte definitiv ans Herz zu legen. Des Weiteren kann man in dieser Berufsgruppe niemanden gebrauchen, der ein dünnes Fell trägt. Sprich: In brenzligen Situationen muss dennoch ein kühler Kopf behalten werden, damit der Arzt sich vor allem während heikler Operationen stets auf die Assistenz verlassen kann. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist eine starke Tendenz zu Hygiene und Reinlichkeit, denn nur eine saubere Praxis ist eine gute Praxis.

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