Ausbildung zum Krankenpflegehelfer / zur Krankenpflegehelferin

Die vollständige Berufsbezeichnung für die umgangssprachliche „Krankenpflegehelferin“ lautet „Gesundheits- und Krankenpflegehelferin“. Diese Berufsbezeichnung ist geschützt und wird als solche bundesweit anerkannt. Sowohl die Ausbildung als auch die Berufsausübung fallen in den Zuständigkeitsbereich der Bundesländer. Die können eigenständig entscheiden, ob sie eine Ausbildung zur Krankenpflegehelferin anbieten respektive ermöglichen. Das ist in manchen, keineswegs aber in allen Bundesländern der Fall. Als ein Gesundheitsfachberuf gehört die Krankenpflegehilfe zum Teilbereich der Pflege innerhalb des Gesundheitswesens. Die ausgebildete Krankenpflegehelferin unterstützt als Angehörige eines ambulanten oder stationären professionellen Pflegeteams die in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kinderkrankenpflege tätigen Pflegefachkräfte.

Die Ausbildung zur Krankenpflegehelferin dauert zwei Jahre. Sie umfasst in aller Regel 1.600 Unterrichtsstunden, aufgeteilt auf 1.100 Stunden praktische sowie auf 500 Stunden theoretische Ausbildung. Die praktische Ausbildung erfolgt in einem Krankenhaus beziehungsweise in einer Klinik. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer theoretischen sowie der anschließenden praktischen Prüfung, die von einem staatlichen Prüfungsausschuss abgenommen wird. Die allgemein pflegerischen Arbeiten sowie die Hygiene sind ein Schwerpunkt während der gesamten Ausbildungsdauer. Zu den typischen Aufgaben in der praktischen Ausbildung gehören

• Betten und Drehen von Patienten
• Unterstützung der Patienten bei der Körperpflege
• Beziehen von Betten
• Weitergabe von gebrauchter Bett-/Schmutzwäsche
• Desinfizieren und Reinigen von Pflegehilfsmitteln
• Therapeutische Maßnahmen wie Einreiben von Salben oder Anlegen von Verbänden
• Unterstützung bei diagnostischen Untersuchungen
• Zuständigkeit für Hygiene und Sauberkeit der Patientenunterbringung

Im Rahmen ihrer zuarbeitenden Tätigkeit übernimmt die Krankenpflegehelferin schon in der Ausbildung ein hohes Maß an Verantwortung. Sie hat es einerseits unmittelbar mit dem Kranken, also dem Patienten zu tun, und andererseits mit dem weiten Gebiet der Hygiene. Die wird besonders beim stationären Aufenthalt buchstäblich großgeschrieben. Eine Krankenpflegehelferin muss zuverlässig, genau und strukturiert arbeiten. Sie darf eine chronologisch vorgegebene Reihenfolge bei den Arbeitsabläufen nicht verlassen oder vernachlässigen. Der dritte Schritt vor dem zweiten kann geradezu fatale hygienische und somit gesundheitliche Folgen für den Patienten haben.

Bild: Stockexpert.com

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Ungeachtet des bundesweiten Schutzes der Berufsbezeichnung Krankenpflegehelferin wird dieselbe oder eine vergleichbare Berufsausbildung in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Sie können auch in denjenigen Bundesländern als Krankenpflegehelferin arbeiten, in denen keine Ausbildung angeboten wird. In Bayern beispielsweise sind es die Pflegefachhelferinnen, in Hamburg die Gesundheits- und Pflegeassistentin, und in Nordrhein-Westfalen die Gesundheits- und Krankenpflegeassistentin. Bundesländer, die eine Ausbildung zur Krankenpflegehelferin nicht anbieten, ersetzen sie vielfach durch eine andere, in etwa vergleichbare Ausbildung im Gesundheitswesen.

Die Fort- und Weiterbildungsangebote für eine gut ausgebildete Krankenpflegehelferin sind ausgesprochen positiv und vielseitig. Sie kann sich auf einzelne Arbeitsgebiete spezialisieren und ein ausgewiesenes, deutlich über die Ausbildung hinausgehendes Fachwissen erwerben. Kurse zum Thema Hygiene werden bevorzugt angeboten und auch gerne belegt. Zu den Hauptthemen gehören Desinfektion, Sterilisation, Reinigung oder auch der Arbeitsschutz ganz allgemein. Mit Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zum Bereich Altenarbeit kann sich die Krankenpflegehelferin gezielt auf einen späteren Einsatz in der Altenpflege vorbereiten. Für weitere Aufstiegsmöglichkeiten mit einem deutlich besseren Verdienst sorgen Qualifizierungen zur Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, zur Altenpflegerin oder auch zur Hebamme. Das Einsatzgebiet sowohl während der Ausbildung als auch anschließend sind Akutkrankenhäuser, Universitätskliniken, Pflegeheime sowie ambulante Pflegedienste.

Die helfende Kraft einer gut ausgebildeten und motivierten Krankenpflegehelferin wird im pflegerischen Alltag überall gebraucht. Vor diesem Hintergrund handelt es sich um einen krisenfesten Beruf mit Zukunft.

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